- Welcher Aufzugstyp ist der richtige für mich?
- Wie groß muss die Plattform für einen Rollstuhltransport sein?
- Was ist eine Totmannsteuerung?
- Was sind die baulichen Voraussetzungen für einen HomeLift?
- Kann eine Treppe durch einen HomeLift ersetzt werden?
- Was sind die Vorteile des Vakuum Lifts?
- Was sind die Vorteile des Spindelantriebs?
Welcher Aufzugstyp ist der richtige für mich?
Die Wahl des passenden Aufzugsmodells richtet sich in erster Linie nach der Nutzungshäufigkeit.
Für eine Nutzung von etwa 10–20 Fahrten pro Tag sind Aufzüge mit einer Geschwindigkeit von 0,15 m/s nach Maschinenrichtlinie völlig ausreichend.
Bei einer Förderhöhe von ca. 9 Metern dauert eine Fahrt etwa eine Minute.
Diese Modelle zeichnen sich durch eine einfache Konstruktion aus, was geringere Wartungskosten,
höhere Zuverlässigkeit und geringeren Platzbedarf bedeutet.
Geeignete Modelle:
Baureihe SB200
Vakuumlift PVE
Baureihe LP
(für Treppenstufen oder Balkone)
Für Büro- oder öffentliche Gebäude, in denen der Lift häufiger genutzt wird oder mehr als 6 Haltestellen vorhanden sind,
empfiehlt sich ein schnellerer, vollautomatischer Aufzug.
Solche Modelle entsprechen dem klassischen Aufzugstyp, erfordern jedoch auch höhere bauliche Voraussetzungen als Aufzüge nach Maschinenrichtlinie.

Wie groß muss die Plattform für einen Rollstuhltransport sein?

Die erforderliche Plattformgröße hängt davon ab, ob der Rollstuhlfahrer den Aufzug alleine nutzen kann oder eine Begleitperson erforderlich ist:
Nutzung mit Begleitperson:
Ist eine Begleitung erforderlich, sollte die Plattform eine Tiefe von mindestens 140 cm aufweisen. So kann die Begleitperson hinter dem Rollstuhl stehen, z. B. zwischen den Handgriffen, und den Fahrgast sicher begleiten.
Alleinige Nutzung durch den Rollstuhlfahrer:
Eine Plattform mit mindestens 110 cm Tiefe und 90 cm Breite ist ausreichend – vorausgesetzt, es handelt sich um einen Standardrollstuhl und der Nutzer kann den Aufzug selbstständig befahren, bedienen und verlassen
Was ist eine Totmannsteuerung?
Bei der Totmannsteuerung muss der Aufzug während der Fahrt durchgehend per Tastendruck bedient werden.
Sobald die Taste losgelassen wird, stoppt der Aufzug und fährt erst weiter, wenn die Taste erneut gedrückt und gehalten wird.
Auf den ersten Blick mag dieses Prinzip weniger komfortabel oder aufwändig erscheinen – doch in der Praxis wurde die Bedienung auf der Plattform ergonomisch optimiert, sodass eine ermüdungsfreie und einfache Nutzung gewährleistet ist.
Positionierung an Haltestellen: erfolgt vollautomatisch.
Aufruf des Aufzugs: erfolgt mit einmaligem Tastendruck.
Was sind die baulichen Voraussetzungen für einen HomeLift?
Platzbedarf
Außenaufzug:
- ausreichend Platz für den Schacht bzw. die Liftanalage
- Sinnvoller Ausstiegspunkt: Vermeidung von direkten Ausstiegen in Wohnräume, da dies zu Kältebrücken und Zugluft führt.
- Besser: Ausstieg ins Treppenhaus oder auf einen Balkon.
- Optional: Spezielle, isolierte Aufzugstüren (z. B. mit Wärmedämmung wie bei Balkontüren).
Innenaufzug:
- Überfahrt: mind. 2,45 m Freiraum über dem obersten Haltepunkt.
- Unterfahrt: mind. 5 cm unter dem Ausstiegsniveau.
tragfähiger Untergrund
- Eine stabile Bodenplatte ist erforderlich, um die statischen Lasten des Lifts aufzunehmen.
- Stromversorgung
- In der Regel ein 400V-Anschluss.
- Alternativ auch 230V möglich – abhängig vom Liftmodell und der Förderhöhe
Kommunikationseinrichtung
Telefonleitung oder eine Mobilfunkkarte (für GSM-Modul) zur Notrufübertragung gemäß Vorschrift.
Genehmigungen
In den meisten Fällen ist ein genehmigter Bauantrag erforderlich.
Je nach Landesbauordnung können Ausnahmen für kleine Lifte bestehen (z. B. unter bestimmten Plattformgrößen oder Förderhöhen).
Zusätzliche Hinweise
Ein barrierefreier Zugang muss ggf. gemäß DIN 18040 hergestellt werden (z. B. schwellenloser Zugang).
Brandschutzanforderungen (z. B. feuerhemmende Schachtverkleidungen) sind projektbezogen mit dem Architekten oder Bauamt zu klären.
Wartungs- und Prüfvorschriften (z. B. wiederkehrende TÜV-Prüfungen) beachten.
Kann eine Treppe durch einen HomeLift ersetzt werden?
Ja und Nein.
Grundsätzlich gilt:
Ein Fluchtweg aus den oberen Stockwerken muss jederzeit gewährleistet sein. Das bedeutet:
Eine Treppe, die den Anforderungen der jeweiligen Landesbauordnung (LBO) entspricht, muss vorhanden sein – entweder als bestehende Innentreppe oder durch eine nachgerüstete Außentreppe.
Ein Aufzug allein ersetzt keine notwendige Treppe im Sinne des baurechtlich geforderten zweiten Rettungsweges.
Verkleinerung oder Umgestaltung der Treppe zugunsten eines Lifts
Es ist möglich, die bestehende Treppe baulich so zu verändern, dass ein HomeLift neben oder innerhalb des Treppenhauses Platz findet.
Dabei ist sicherzustellen, dass die lichte Breite der verbleibenden Treppe weiterhin den Vorgaben entspricht:
- Mindestens 80 cm in Einfamilienhäusern.
- Mindestens 100 cm in Mehrfamilienhäusern oder bei öffentlich zugänglichen Gebäuden.

Fazit
Ein HomeLift kann in bestimmten Fällen ergänzend zur Treppe eingebaut werden –
jedoch nicht als vollständiger Ersatz, wenn dadurch der baurechtlich notwendige Fluchtweg entfällt.
Die verbindlichen Anforderungen finden sich in der Landesbauordnung (LBO) Ihres Bundeslandes.
Dort können auch Ausnahmen oder Einzelfallregelungen geregelt sein.
Was sind die Vorteile des Vakuum Lifts?

1. Geringer Wartungsaufwand
- Minimale Wartungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Antriebssystemen.
- Die PVE-Modelle benötigen nur eine jährliche Sichtprüfung.
- Die Sachverständigenabnahme erfolgt in der Regel jährlich (teilweise auch nur alle zwei Jahre).
- Dichtungstausch erst nach ca. 6 Jahren, wodurch die Dichtigkeit des Systems wieder vollständig hergestellt wird.
- Kostenersparnis: Innerhalb von 10 Jahren können über 3.000 € Wartungskosten eingespart werden.
- 2. Schnelle Montage
Die Montagezeit beträgt in der Regel nur 3–5 Tage bis zur betriebsbereiten Übergabe.
3. Einfache Technik mit hoher Zuverlässigkeit
Keine aufwändige Hydraulik oder komplexe Gegengewichte erforderlich.
Das Vakuumprinzip ist technisch sehr simpel und dadurch besonders wartungsarm.
4. Kompakte Bauweise
Durch die zylindrische Konstruktion benötigt der Vakuum-Lift vergleichsweise wenig Platz.
Kein separater Aufzugsschacht notwendig, da der Lift ein selbsttragendes System ist.
Hinweis zur Planung
Es müssen bestimmte Grundmaße für Einbringung und Aufstellung eingehalten werden.
Eine gründliche Vorab-Planung ist daher erforderlich, um einen reibungslosen Einbau zu gewährleisten.
Was sind die Vorteile des Spindelantriebs?
1. Elektromechanischer Antrieb
- Ohne Hydrauliköl oder Seile:
Kein Ölwechsel, keine Gefahr von Leckagen, keine wartungsintensive Seiltechnik.
- Einfacher, robuster Aufbau:
Die Plattform „schraubt“ sich entlang der freihängenden Spindel – mechanisch zuverlässig.
2. sehr wartungsarm
- Lange Lebensdauer:
Spindel und Mutter haben eine Standzeit von über 10 Jahren.
- Niedrige Betriebskosten:
Stromkosten im Schnitt bei nur ca. 110 € pro Jahr.
3. ideal für den Außeneinsatz
- Unempfindlich gegen Witterung:
Funktioniert zuverlässig bei niedrigen wie hohen Temperaturen – keine Probleme wie bei Hydraulikliften im Winter.
- Keine Verzögerungen bei Kälte:
Kein dickflüssiges Öl oder „zäher Anlauf“ wie bei hydraulischen Systemen.

4. hohe Nutzlast
- Trägt zwischen 250 kg und 400 kg, je nach Modell – auch für schwere Lasten geeignet.
5. geringe bauliche Anforderungen
- Nur 5 cm Unterfahrt nötig → Ideal für Bestandsbauten, auch bei Einbau direkt im Estrich.
- Überfahrt ab 2,45 m über letzter Haltestelle → Kompakt und leicht in bestehende Gebäude integrierbar.
6. flexibler Innenraum
- Keine geschlossene Kabine:
Dadurch lassen sich sperrige oder größere Gegenstände besser transportieren.
Zusammenfassung
Spindelaufzüge sind wartungsarm, langlebig, witterungsunabhängig und energiesparend – und damit besonders gut für Außenbereiche und Nachrüstungen geeignet. Die robuste Mechanik sorgt für Zuverlässigkeit und hohe Tragkraft, selbst bei schwierigen Einbausituationen.
